SPD versiegelt weitere wertvolle Naturflächen und vernichtet so die Kaltluftschneise für den Ort Bodenheim.
Mit dem jüngsten Alleingang der SPD Fraktion in der Ratssitzung am 20.5.2019 nuzt man in arroganter Art und Weise die Mehrheit aus und versucht Tatsachen für einen neuen Hotelstandort zu schaffen.
Bereits in 2018 scheiterte die SPD Mehrheit mit der Ansiedlung eines Hotels „Schreiberweg“. Hier verplante die Verwaltung wertvolles Weinbergsgelände eines ansässigen Weinbaubetriebes. Der Standort musste aber aufgegeben werden, da der Winzer wiederum eine Gerätehalle auf diesem Grundstück beantragte und diese aus rechtlicher Sicht genehmigt werden musste.
Schon dreist wie die SPD versucht hatte, Bürger hier zu vereinnahmen. In diesem ersten Ansatz untersuchte man bereits fünf Standorte in 2017. Interessanterweise wurde der nun genehmigte Standort Richtung Gau Bischofsheim, wenn auch damals auf der anderen Straßenseite gelegen, nicht weiter verfolgt, sondern der aufgegebene Standort „Schreiberweg“.
Es gab wohl Gründe, die nun nicht mehr relevant sind.
Um nur zwei zu nennen: Durch Spritzmittel wegen Schädlingsbekämpfung und Lärmbelästigung ist es sehr wahrscheinlich, dass die dort ansässigen Winzerbetriebe Probleme bekommen. Nicht umsonst siedelten diese Betriebe genau wegen der „Problematik Lärm und Schadstoffemmisionen”, an den Ortsrand aus.
Nun will man also in direkter Nähe ein Hotel bauen und im „Hau-Ruck-Verfahren” – ohne weitere Prüfung anderer Standorte, wird das neue Areal als ideal dargestellt.
Beim ortsansässigen Winzer wäre Bereitschaft da, das Grundstück zu veräußern und angeblich gebe es auch schon einen interessanten Investor aus Bodenheim, ließ der Bürgermeister in der Ratssitzung auf Nachfrage der FWG verlauten.
Es darf also spekuliert werden!
Die Verkehrsanbindung ist angeblich „toll” und die Distanz zum Ort zumutbar. Man vergisst aber, dass der eigentliche Hauptbedarf eines Hotels im Gewerbegebiet liegt, und von im wesentlichen drei Unternehmen gefordert wird.
In der Nähe oder im Gewerbegebiet, sowie auch in die Nähe zum Bahnhof, gehört so ein Hotel gebaut.
Wir haben große Bedenken: zum Einen aus Naturschutz, als auch aus Sicht der erhöhten Verkehrsbelastung.
Speziell auf der Ortsrandstrasse ist eine Zunahme des Verkers zu erwarten, denn alle Hotelgäste werden diese Straße nutzen, um ins Gewerbegebiet zu gelangen.
Weiterhin versiegelt man hier erneut wertvolle Flächen und beeinflußt die wichtige Kalt- und Frischluftschneise für den Ort Bodenheim.
Wie müssen sich die Schulkinder von Bodenheim vorkommen, die aktuell eine Petition für mehr Naturschutz und Grün seitens der Ortsgemeinde fordern?
Welche Taktik verfolgt ein angeblicher, „naturverbundener” Bürgemeister-/ ‑kandidat, der im Ort mit Blumenpyramiden und Naturschutz wirbt, dann aber in diesem Fall Naturschutz nicht mehr interessiert?
Die FWG hatte bereits Ende 2018 einen alternativen Vorschlag zum Hotelstandort gemacht der zur Beratung in den Ausschuss verwiesen ist, aber nie weiter behandelt wurde.
So geht die SPD Verwaltung mit Anträgen der Fraktionen um: Man ignoriert sie schlicht weg, sobald sie nicht ins Konzept der SPD passen.
Die FWG ist nicht gegen ein Hotel in Bodenheim – im Gegenteil – aber wir werben für einen ökologisch und ökonomisch besseren Standort.
Hierzu schlagen wir vor, einen neuen weiteren Standort zu prüfen. Das Gelände der Fa. CE-Infosys (Kreisel Lange Ruthe), z.B. liegt zentral im Gewerbegebiet, ist fußläufig zum Bahnhof und es werden keine neuen Flächen versiegelt. Das Areal soll demnächst versteigert werden und die Ortsgemeinde könnte von Ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen.
Es hätte sich für ein gutes demokratisches Miteinander und kooperative Verwaltung trotz Mehrheit gehört, diesen neuen Standort (Gelände der Fa. CE-Infosys) inkl. dem Standort des FWG Antrages, sowie den von der Verwaltung erneut ins Spiel gebrachte Standort neu zu bewerten und prüfen zu lassen. Das wäre unser Wunsch für ein besseres demokratisches Miteinader gewesen.
Aber lassen wir die Bürger entscheiden am kommenden Sonntag, was Sie davon halten.
Hier geht es zum Artikel der Allgemeinen Zeitung Mainz.